4.1 Informatik, EDV und ITG

Die Anfänge der schulischen Nutzung digitaler Medien lassen sich spätestens auf die frühen 1970er-Jahre datieren (vgl. Wedekind 2010: 1). 1969 begannen in NRW die ersten Schulversuche zur Einführung des Schulfachs Informatik. 1972 wurde Informatik als Wahlfach (Grundkurs) für das Abitur eingeführt (vgl. Humbert 2007: 8). Ergänzend bereiteten von 1971 bis 1975 kleine Einzelinitiativen im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „DV im Bildungswesen“ Lehr- und Lerninhalte multimedial auf (vgl. Haug & Wedekind 2009: 19, 21). 1981 wurden in NRW die Richtlinien für Informatik für die gymnasiale Oberstufe veröffentlicht (vgl. Humbert 2007: 8).

Ende 1984 veröffentlichte die BLK das „Rahmenkonzept Informationstechnische Bildung in Schule und Ausbildung“. Dieses beinhaltete die Themenfelder Grundbildung, Informatik-Unterricht und eine berufsbezogene informationstechnische Bildung (vgl. Puttkamer 1986: 29) für Schüler ab der 7. Klasse (vgl. Puttkamer 1986: 31). Dem folgten entsprechende Rahmenkonzepte in den Bundesländern. So veröffentlichte NRW 1985 das Rahmenkonzept „Neue Informations- und Kommunikationstechnologien in der Schule“ (vgl. KMNW 1985) und informierte drei Jahre später über die Fortschritte (vgl. KMNW 1987).

1990 traten in NRW die vorläufigen Richtlinien zur Informations- und Kommunikationstechnologischen Grundbildung in der Sekundarstufe I in Kraft (vgl. KMNW 1990). Ein Jahr später folgten die vorläufigen Richtlinien Leistungskurse Informatik (vgl. KMNW 1991).

Mit der Einführung dieser vorläufigen Richtlinien hatten die Schulen endlich Lehrpläne, an denen sie sich orientieren konnten. Kritisiert wurde jedoch, dass die Allgemeinbildung zu kurz komme und sich die neuen Richtlinien zu stark an den Anforderungen der Wirtschaft orientierten (vgl. Universitätsverbund MultiMedia NRW 2002).

Heute fordert der Branchenverband Bitcom einen verpflichtenden Informatikunterricht für alle Schüler in allen Schulformen. Diese Forderung erhebt auch die SPD, die die Kinder und Jugendlichen früh an Programmiersprachen und „die Logik von Algorithmen“ heranführen möchte (Der Spiegel 2015a).

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